Grauwolf

Bei uns unterteilt man die Wölfe nicht in verschiedene Unterarten, sondern bezeichnet sie alle als Grauwölfe. Trotzdem gibt es viele Unterschiede. So sind die Wölfe in Italien viel rötlicher und häufig auch kleiner als die weiter nördlich lebenden Wölfe. Auch die spanischen Wölfe sind gerade so groß wie ein kleiner Schäferhund und ebenfalls von rötlicher Färbung mit schwarzen Fellzeichnungen. Allen europäischen Wölfen gemeinsam aber ist ihre große Scheu vor dem Menschen. Den tausend Jahre währenden "Krieg", den der Mensch gegen den Wolf geführt hat, haben nur die vorsichtigsten und scheusten Tiere überlebt.
Als erstes starb der Wolf um 1500 v. Chr. in England aus, 100 Jahre später auch in Schottland und Irland. Es gab keine großen Wälder mehr, in denen er sich verstecken konnte. Bald danach verschwand er auch aus Belgien, Holland und der norddeutschen Tiefebene, denn auch hier holzte man die Wälder ab und legte die Moore trocken. Im restlichen Teil Europas konnte er sich noch lange halten. Der letzte Wolf im entlegenen Bayrischen Wald wurde 1847 erlegt. Im viel wärmeren Rheinland hingegen, wo Haustiere auch im Winter ab und zu auf die Weide getrieben wurden, starb er erst 50 Jahre später aus.